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Aufregend und reich an Erkenntnissen

von Jakob Vesely

Weihnachtswünsche und Fazit des Jahres 2016

Ich darf euch heute im Namen von AppArtig frohe Weihnachten, schöne Feiertage und schon mal einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen!

2016 ist annähernd Geschichte und so ist es auch an der Zeit ein wenig Bilanz zu ziehen. Nun ja, es hat sich wieder viel getan: Ich hatte zu Beginn des Jahres stark in den neuen Standort in Traismauer investiert, hatte vorgehabt meine/n erste/n Mitarbeiter/in anzustellen und wollte viele interne Prozesse vereinfachen, qualitativ heben und modernisieren.
Aber wie so oft in der Selbstständigkeit, funktioniert nicht alles so, wie man es sich vorstellt. Der Schritt mit dem Büro in die Traismaurer Innenstadt zu wechseln ist – nun knapp ein Jahr danach – sicher ein Richtiger gewesen. Das im IT-Bereich und hier vorallem in der Web- und App-Entwicklung ein derartiger Fachkräftemangel herrscht war selbst mir in dem Ausmaß nicht bewusst, bis ich ihn am eigenen Leib spürte. Auch wenn die Suche erfolglos verlief, hinterließ dieser Versuch zwei wegweisende Dinge, die den Rest des Jahres prägen sollten.
Zum einen hatte ich in der Vorbereitung für die Anstellung eines Mitarbeiters mehr und größere Projekte angenommen, um eine gewisse Auslastung sicher zu stellen. Das dies zum Verhängnis wird, wenn man erstens niemand findet und zweitens bereits mitten in diesen Arbeiten steckt, sollte sich im restlichen Jahr in Form von sehr intensiven langen Arbeitstagen/-wochen/-monaten bis heute bemerkbar machen.

Zum anderen erkannte ich aber mit der Zeit und der mühsamen Suche nach Personal die großen Vorteile eines Ein-Personen-Unternehmens. Die finanziellen Vorteile und Risiken mal ganz außer Acht gelassen, hat man als EPU doch noch eine sehr große persönliche Freiheit. Seit ich das Unternehmen 2013 gegründet habe, hatte ich immer eine Vorstellung von AppArtig als ein 3 bis 5 Personen umfassendes Team. Dass diese Vorstellung den realen Risiken, Problemen und einer Einschränkung der Freiheit nicht so einfach gerecht wird, erkennt man dann sehr schnell.

Aber abgesehen von all diesen Risiken, die nie der ausschlaggebende Grund für meine überdachte und geänderte Entscheidung gegen die Anstellung von fixen Mitarbeitern gewesen sind, wollte ich mir meine persönliche und unternehmerische Freiheit erhalten wissen, was sonst in dieser Form nicht möglich gewesen wäre.
Wie schon geschrieben, war das letzte Jahr ein sehr viel Arbeitsintensiveres, als die Letzten. Wie man generell aus allen Fehlern lernen sollte, brachte mich dieses „Problem“ ebenso sehr zum Nachdenken. Mehr noch, es brachte mich dazu über meine gesamte unternehmerische Situation nachzudenken. Wenn man voller Elan beginnt so etwas aufzubauen und ständig daran arbeitet es zu verbessern, sich selbst zu verbessern, dann begibt man sich sehr schnell in ein Hamsterrad, in dem man läuft ohne es zu merken. Man stellt sich zu selten die wichtigen Fragen, ob „dies noch das ist“ was man bei der Gründung vor Augen hatte, ob Familie und Freunde nicht zugunsten des Unternehmens/der Arbeit vernachlässigt werden und ob man die, von Unternehmern immer gern zitierte, „Freiheit“ eigentlich noch besitzt?

Es geht bei all diesen Überlegungen darum rechtzeitig die Bremse zieht. Und so bin auch zum Entschluss gekommen, dass sich 2017 Einiges ändern muss. Keine Angst, ich bleibe weiterhin selbstständig, arbeite weiterhin in der Form von AppArtig an coolen Projekten, die mir Spaß machen werden. Aber ich denke gerade in der Selbstständigkeit sollte man diese vorhandene Freiheit mehr nutzen, als wir das als Selbstständige normalerweise tun.

Die ersten Änderungen werden recht einfach sein: Ich war die letzten 3,5 Jahre wahrscheinlich keine 14 Tage im Urlaub, habe weit mehr Wochenenden gearbeitet als anders rum und werde daher meine Urlaubstage, so wie wenn ich unselbstständig wäre, im Vorhinein festlegen. Ich werde auch weniger Projekte gleichzeitig bearbeiten, diese dafür schneller fertig stellen und keine größeren und zu aufwendige Projekte mehr annehmen.

Ich freue mich auf ein tolles neues Jahr 2017 mit euch!

Euer Jakob Vesely
Gründer von AppArtig